Probleme lösen: Warum du aufhören solltest, Kühe vom Eis zu holen
Die Warnleuchte auf der Autobahn
Stell dir vor, du bist auf einer Autobahn unterwegs und plötzlich siehst du eine rote Warnleuchte zur Motorüberwachung aufleuchten. Was würdest du tun? Würdest du anhalten und nachsehen, was los ist? Oder würdest du einfach weiterfahren und hoffen, dass es nichts Schlimmes ist?
Die meisten von uns würden wohl die erste Option wählen. Denn wir wissen, was es bedeuten kann, so eine Warnlampe zu ignorieren. Wir würden versuchen, möglichst schnell die Ursache zu finden und das Problem zu lösen. Weil wir ansonsten Gefahr laufen, irgendwann mitten auf der Autobahn liegen zu bleiben. Das ist besonders nachts äußerst unangenehm. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Probleme hassen es, ignoriert zu werden
Genau das ist es aber, was du auch tun solltest, wenn du in deinem Bereich oder deinem Projekt auf ein Problem stößt: du solltest den Prozess stoppen und dich mit den Ursachen beschäftigen. Probleme sind wie rachsüchtige kleine Kreaturen. Sie lieben es, sich in der Nachtschicht oder spät am Freitagnachmittag zu rächen, wenn man sich nicht um sie kümmert.
Die Folgen ungelöster Probleme
Ungelöste Probleme bedeuten am Ende des Tages auch immer Stress. Sei es, dass Kunden unzufrieden sind, weil sie wieder schlechte Teile geliefert bekommen haben. Oder wenn Liefertermine nicht eingehalten werden können, weil die Teile nochmal nachgearbeitet werden müssen. Von den unnötigen Kosten für Nacharbeit, Wartezeit, Doppelarbeit usw. ganz zu schweigen. Und die frustrierten Mitarbeiter, denen der ganze Stress auch auf die Nerven geht, lassen wir mal außen vor. Sind das die Szenarien, die du als Führungskraft liebst?
Du hast es in der Hand
Wenn du dich auf die Erledigung deines Tagesgeschäfts konzentrierst, ist das zwar wichtig. Kurzfristiges Denken ist jedoch nicht ausreichend. Denn wenn du die Probleme loswerden willst, brauchst du eine Kombination aus kurzfristigem und langfristigem Denken.
Langfristiges Denken und Prozessverbesserung
Langfristiges Denken bedeutet, dass du dich auf die Verbesserung deiner Prozesse konzentrierst und dafür sorgst, dass Mitarbeiterfehler erst gar nicht passieren, Teile der Spezifikation entsprechen usw. Denn Sofortmaßnahmen und Notlösungen sind nur vorübergehend wirksam.
Die wahren Ursachen analysieren
Wie kannst du die Probleme langfristig in den Griff bekommen? Indem du die wahren Ursachen analysierst, warum „die Kühe ständig aufs Eis laufen“. Egal ob du den PDCA-Kreis, die A3-Problemlösung, den 8D-Report usw. verwendest. Diese Methoden helfen dir, wirksame Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln und wiederkehrende Probleme zu vermeiden – jedoch nur, wenn du sie mit den geeigneten Routinen und Werkzeugen anwendest.
Human Error Root Cause Analyse
Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Ursachenanalyse unerwünschter Ereignisse wie Arbeitsunfällen, Kundenreklamationen oder klinischen Vorfällen ist die Human Error Root Cause Analyse (HERCA). Oft wird menschliches Versagen als Ursache angegeben, doch dies greift meist zu kurz. Stattdessen müssen die systemischen Ursachen analysiert werden, um Fehler und Probleme dauerhaft zu eliminieren.
Systemische Ursachen können beispielsweise unzureichende Schulungen, schlecht gestaltete Prozesse oder unklare Arbeitsanweisungen sein. Eine HERCA kann dabei helfen, mit dem Ursachenbauem und den kausalen Ursache-Wirkungsketten dabei helfen, die tieferliegenden Ursachen zu identifizieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. In dieser Fallstudie wird erklärt, wie eine HERCA und der Ursachenbaum in der Praxis z.B. bei der Untersuchug eines Arbeitunfalls angewendet wird.
Jetzt bist du dran
Jetzt bist du dran. Wie wirst du handeln? Du kannst dich heute entscheiden, mit dem Aufschieben von Problemen aufzuhören – oder zu warten, bis die Probleme dich „erschlagen“. Du kannst mir aber auch über das Kontaktformular eine Nachricht schicken. Damit wir ein passendes Training für dich finden, wie du deine Probleme in den Griff bekommen kannst.