
Effektive Strategien für das Fehlermanagement
Fehlermanagement weiterdenken: Von Symptomen zu Lösungen
Warum Fehlermanagement neu gedacht werden muss
Fehler passieren – auch in den besten Unternehmen. Entscheidend ist nicht das Vermeiden jedes Fehlers, sondern der professionelle Umgang mit ihnen. Klassisches Fehlermanagement hat sich in der Praxis jedoch oft als unzureichend erwiesen. Es fehlt an Ursachenverständnis, systemischer Analyse und einer offenen Fehlerkultur. Dieser Beitrag zeigt, wie Unternehmen ihr Fehlermanagement grundlegend verbessern können – auch mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz.
Von Schuldzuweisung zur Ursachenanalyse
Unternehmen, die bereits eine etablierte Fehlerkultur haben, wenden dennoch häufig ungeeignete Methoden zur Ursachenanalyse an. Ein typisches Beispiel ist die verbreitete Anwendung der 5-Why-Methode. Sie zielt auf das Auffinden einer einzigen Hauptursache ab. In der Praxis bedeutet das oft, dass die Analyse beim sogenannten „Mitarbeiterfehler“ stoppt – dieser wird dann als Hauptursache definiert. Die Folge: Verbesserungsmaßnahmen konzentrieren sich ausschließlich auf das Verhalten der betroffenen Person.
Doch warum ein Mitarbeiter in einer konkreten Situation so und nicht anders gehandelt hat, bleibt unbeachtet. Genau hier setzt die Ereignis- und Fehlerursachenanalyse an. Sie untersucht die kausalen Ursache-Wirkungsketten eines gesamten Vorfalls. Ziel ist es, sowohl individuelle als auch systemische Human Factors zu identifizieren und – soweit möglich – zu eliminieren. So lässt sich das Risiko für ähnliche Vorfälle nachhaltig reduzieren.
Zentrale Aspekte der Ereignis- und Fehlerursachenanalyse:
- Trennung von Symptomen und Ursachen
- Berücksichtigung individueller und systemischer Human Factors
- Betrachtung psychologischer Sicherheit im Team
Psychologische Sicherheit als Fundament
Fehlermanagement kann nur dort funktionieren, wo Mitarbeiter sich trauen, Probleme offen anzusprechen. Psychologische Sicherheit bedeutet, dass Teammitglieder keine negativen Konsequenzen für das Ansprechen von Fehlern oder Unsicherheiten befürchten müssen. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie müssen gezielt Vertrauen aufbauen und Feedback fördern.
Anzeichen für psychologische Sicherheit:
- Fehler und Bedenken werden frühzeitig geteilt
- Kritik wird als Beitrag zur Verbesserung verstanden
- Offenheit wird aktiv vorgelebt
Ereignis- und Fehlerursachenanalyse mit ChatGPT
Neue Technologien eröffnen neue Möglichkeiten. Moderne Sprachmodelle wie ChatGPT können gezielt bei der Analyse von Fehlern unterstützen:
Drei Einsatzbereiche in der Praxis:
- Problembeschreibung: ChatGPT hilft bei der strukturierten Erfassung von Vorfällen.
- Plausibilitätsprüfung: Es können Ursache-Wirkungsketten durchgespielt und auf Logik geprüft werden.
- Maßnahmenentwicklung: Auf Basis der analysierten Human Factors lassen sich gemeinsam mit ChatGPT geeignete Verbesserungsmaßnahmen ableiten.
Wichtig: Die KI ersetzt keine Experten – sie ergänzt sie.
Vom Einzelfall zur Lernkultur
Nach einem Fehler folgt oft der Wunsch, ihn „nie wieder“ zu machen. Doch ohne strukturierte Auswertung bleibt es beim Wunsch. Unternehmen brauchen ein systematisches Lernsystem, das Ereignisse dokumentiert, analysiert und daraus Regeln ableitet. Nur so entsteht eine echte Lernkultur.
Schritte zum lernenden Fehlermanagement:
- Ereignisdokumentation standardisieren
- Analyseprozesse etablieren (z. B. mit moderierten RCA-Workshops)
- Ergebnisse intern kommunizieren
- Verbesserungsmaßnahmen umsetzen und nachhalten
Fazit: Fehlermanagement als Führungsaufgabe
Effektives Fehlermanagement ist kein Einzelprojekt, sondern ein kontinuierlicher Führungsprozess. Wer Ursachen erkennt, Zusammenhänge versteht und daraus Konsequenzen zieht, legt den Grundstein für eine resilientere Organisation.
Erste Schritte für Entscheider:
- Fördern Sie psychologische Sicherheit in Ihrem Team
- Setzen Sie auf strukturierte Fehlerursachenanalyse
- Testen Sie den Einsatz von KI wie ChatGPT zur Unterstützung Ihrer Analysen
So wird Fehlermanagement zum Motor für echte Verbesserung – statt zur Pflichtübung nach dem nächsten Vorfall.
Häufig gestellte Fragen
ChatGPT unterstützt bei der strukturierten Erfassung von Vorfällen, der Plausibilitätsprüfung von Ursache-Wirkungsketten und der Entwicklung wirksamer Verbesserungsmaßnahmen. Dabei wird besonders der Zusammenhang individueller und systemischer Human Factors berücksichtigt. Die KI ersetzt keine menschliche Expertise, sondern ergänzt die Analyse durch frische Perspektiven und strukturierte Denkanstöße.
Die 5-Why-Methode zielt auf das Auffinden einer einzelnen Hauptursache ab. In der Praxis führt das häufig dazu, dass menschliches Fehlverhalten als Endpunkt der Analyse betrachtet wird. Systemische Hintergründe und die Frage, warum eine Person in der konkreten Situation so gehandelt hat, bleiben unbeachtet. Für komplexe Vorfälle bietet die strukturierte Ereignis- und Fehlerursachenanalyse ein deutlich tieferes Verständnis der Ursachenketten.

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